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Themenfeld Demenz

Demenz-Fachtag in Solingen: Einfach wird es nicht, aber machbar

Die Diakonie Bethanien hat am 11. September 2025 von 9 bis 15.30 Uhr einen Fachtag zum Thema Demenz in der Bethanien-Kapelle in Solingen veranstaltet zu dem mehr als 130 Teilnehmende registriert waren. Unter dem Motto „Einfach wird es nicht, aber machbar!“ richtete sich die Fachtagung an alle Interessierten – von Angehörigen über Pflegefachkräfte bis hin zu Leitungskräften in der Altenhilfe. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung e.V. und dem Deutschen Verband der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e.V. statt. 

Hochkarätige Experten und praxisnahe Impulse

Das Programm bot eine Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen und praktischen Erfahrungsberichten. Dr. Frederik Haarig, Psychologe und Psychotherapeut mit Schwerpunkt Gerontopsychiatrie, sprach zum Thema „Diagnose Demenz und jetzt?“. Prof. Dr. Martina Roes von der Universität Witten/Herdecke informierte über die Frontotemporale Demenz (FTD) unter dem Titel „FTD noch nie gehört?“. Martin Hamborg, Psychologe und Vorstand der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung, referierte über „Wirksame Selbststeuerung statt Qualitätskontrollen: Was Praxiserfahrungen mit IQM Demenz auch für die Pflegereform leisten können“.

Betroffenenperspektive und innovative Ansätze

Ein besonderes Highlight war der Betroffenenbericht des Ehepaars Aicher, das in einem Interview mit Stefanie Kratz (Leitung Alltagsbegleiter Bethanien) und Rüdiger Jezewski (Referat Demenz, Vorstand DED) über praktische Strategien im Versorgungsnetzwerk Demenz berichtet. Arnd Bader vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Bergisches Land bot eine Bewegungsaktion und einen Impulsvortrag zu „Resilienz- & Bewegungstraining für Angehörige“.

Lebensqualität im Fokus – von der Diagnose bis zur palliativen Begleitung

Florian Müller, Teamleiter im Pflegezentrum Bethanien Kronberg, stellte das Qualidem-Konzept vor, das sich mit der Lebensqualität für Menschen mit Demenz beschäftigt. Den theologischen Rahmen setzte Friederike Meißner, Theologische Referentin der Diakonie Bethanien, mit ihrem Tagungsimpuls „Ein barmherziger Blick auf das Leben – auch mit Demenz“. Eine Podiumsdiskussion mit den Experten rundet das wissenschaftliche Programm ab.

„Demenz stellt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte täglich vor neue Herausforderungen – doch mit dem richtigen Wissen, vernetzter Unterstützung und einer beziehungsorientierten Haltung ist vieles machbar. Unser Fachtag hat alle Interessierten eingeladen, sich fachlich zu informieren, neue Perspektiven kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt Rüdiger Jezewski, Referent Demenz in der Diakonie Bethanien.

Schirmherrschaft von Stadt Solingen und Busch-Stiftung

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Stadt Solingen und der Busch-Stiftung.

AK_Demenz_klein
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Elderly care outdoor
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Arbeitskreis Demenz: Ideen und Visionen praxisnah umsetzen.

Durch den demografischen Wandel wird unsere Gesellschaft immer älter. Die Errungenschaften der Medizin erlauben es uns, länger aktiv zu sein und länger zu leben. Die Kehrseite davon ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken. Zurzeit leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Bis 2050 wird sich diese Zahl wahrscheinlich verdoppeln.

Demenz ist dabei mehr als nur Vergessen. Vielmehr stellt die Erkrankung das Leben der Betroffenen und des Umfelds vollständig auf den Kopf. Weil wir in der Diakonie Bethanien aus unserer langen pflegerischen Erfahrung heraus um die Situation der Menschen mit Demenz, ihrer Angehörigen und ihres Umfeldes wissen, ist es uns ein besonderes Anliegen, alle Beteiligten in dieser Situation individuell und kompetent zu begleiten.

Auch künftig möchten wir in den Einrichtungen der Diakonie Bethanien Menschen mit Demenz und ihrem Umfeld eine möglichst hohe Lebensqualität ermöglichen. Hierfür haben wir den Arbeitskreis Demenz gebildet, der unter anderem neue Ideen und Visionen für die zukünftige Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz entwickeln soll. Der Arbeitskreis setzt sich aus Mitarbeitenden aus verschiedenen Fachrichtungen und Einrichtungsformen zusammen, um der Komplexität des Krankheitsbildes Demenz gerecht zu werden. Mitglieder sind Fach- und Unterstützungskräfte der Pflege und Betreuung, Pflegepädagogen und Sozialarbeiter mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Demenz und unterschiedlichsten Fort- und Weiterbildungen. Gemeinsam möchten wir über den Tellerrand unserer Arbeit schauen und immer wieder die Frage stellen: Was können wir noch tun?

Eine weitere Maßnahme für eine verbesserte Begleitung von Menschen mit Demenz ist die Bethanien-interne Ausbildung von Demenztutoren. Diese Mitarbeitenden sind in ihren Einrichtungen Ansprechpartner für Fragestellungen rund um das Thema Demenz und unterstützen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis den Wissenstransfer in die Praxis.

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Weitere Informationen zum Download

Faltblatt Kommunikation bei Demenz

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